GfK-Konsumklima: Kleiner Dämpfer in der Verbraucherstimmung

Die Gesellschaft für Konsumforschung GfK in Nürnberg hat ihre Auswertungen für das Konsumklima im April 2011 vorgelegt. Fazit: Die Verbraucherstimmung hat einen kleinen Dämpfer abbekommen, aber die Anschaffungsneigung kann ihr gutes Niveau halten.

Höhere Preise, die Atomkatastrophe in Japan sowie sich ausweitende politische Unruhen in Nordafrika und Nahost ließen die Rahmenbedingungen für die Konsumenten im Augenblick nicht mehr ganz so erfreulich erscheinen, heißt es bei der GfK. Gerade Deutschland als Exportnation sei in besonderer Weise auf ein ruhiges und sicheres weltwirtschaftliches Umfeld angewiesen. Die Ereignisse in Fukushima aber auch in Libyen hätten zuletzt offenbar für leichte Verunsicherung gesorgt und die überaus guten Rahmenbedingungen im Inland, wie beispielsweise die positive Entwicklung auf dem heimischen Arbeitsmarkt, überlagert.

Die zuletzt gesunkene Konjunkturerwartung hinterlässt auch bei der Einkommensstimmung ihre Spuren. Die Einkommenserwartung verliert im April 5,5 Punkte. Mit aktuell 35 Zählern liegt der Indikator trotzdem noch immer deutlich über seinem langjährigen Durchschnittswert von 0 Punkten.Neben den weltwirtschaftlichen Risiken seien laut GfK vor allem die zuletzt gestiegenen Preise für das gemäßigtere Einkommensklima verantwortlich. Die Rekordkosten bei Benzin und Heizöl dämpfen offensichtlich die Kaufkraft der Konsumenten. So betrug im März dieses Jahres der Anstieg der Lebenshaltungskosten 2,1 Prozent, was nach Aussage des Statistischen Bundesamtes zu einem beträchtlichen Teil auf höhere Energiekosten zurückzuführen ist. Damit wird ein Teil der recht ansehnlichen Zuwächse bei den Löhnen und Gehältern wieder aufgezehrt. Rentner müssen in diesem Jahr reale Einkommenseinbußen hinnehmen, da der veranschlagte Anstieg der gesetzlichen Altersbezüge mit etwa ein Prozent unter der Inflationsrate liegen wird.

Ganz anders als die eher negative Einschätzung mit Blick auf die Einkommens- und Konjunkturerwartung scheinen die Deutschen in ihrer Anschaffungsneigung im April geradezu ungerührt Der Indikator weist mit 34,2 Punkten fast exakt den gleichen Wert wie im Vormonat (34,3 Zähler) auf. Vor allem die exzellente Inlandskonjunktur mit zunehmender Beschäftigung sorge, so die GfK, offenbar weiter für eine rückläufige Angst vor Jobverlust. Dies gebe Planungssicherheit gerade im Hinblick auf größere Anschaffungen und verhindere derzeit ein Abrutschen der Konsumneigung aufgrund steigender Inflationsgefahren. Denn die Erfahrung zeige, dass zunehmende Preiserwartungen üblicherweise dämpfend auf die Anschaffungsneigung wirken.

(c) WuV